Der südamerikanische Patient – das Lama und Alpaka

Neuweltkamele, wie der Oberbegriff für Lamas und Alpakas lautet, sind besondere Tiere. Das kann sicherlich jeder bestätigen, der sich einmal auf diese charaktervollen Vierbeiner eingelassen hat. Und sie sind anders als andere Tiere: Nicht nur, dass ihnen der, bzw. die Höcker der großen Verwandten fehlen, im Vergleich zu anderen Wiederkäuern fehlt auch gleich noch ein ganzer Magen. Letzter Punkt bringt bei der Behandlung eines Lama oder Alpaka schon einige Stolpersteine für den diesbezüglich unerfahrenen Tierarzt mit sich. Dazu später mehr. Mein Mann drückt es gerne so aus: „Ein Lama zeigt Krankheit in der Regel durch Tot an.“ Ganz so drastisch ist es freilich nicht, aber da Neuweltkameliden absolute Stoiker sind, ist bei deutlichem Erkennen von Krankheitszeichen oder untypischem Verhalten in der Tat Eile geboten. Halter können im Vorfeld bereits einiges zum Wohlbefinden ihrer südamerikanischen Lieblinge beitragen und sollten dies selbstverständlich auch tun. Angefangen von regelmäßigen Impfungen und zielgerichteter Entwurmung, über artgerechte Fütterung, bis hin zur regelmäßigen Beobachtung. Denn nur so hat man die Chance, untypisches Verhalten oder zum Beispiel Auffälligkeiten im Bewegungsapparat überhaupt festzustellen. Was leider selten die gebührende Beachtung findet, ist das Gewicht der Tiere, denn auch hier können starke Schwankungen ernstzunehmende Hinweise auf ein gesundheitliches Übel sein. Eine Kontrolle kann ganz simpel durch Abtasten der Rückenpartie erfolgen oder, im Idealfall, durch regelmäßiges Wiegen und protokollieren des festgestellten Gewichtes. Leider wird sich erfahrungsgemäß fast immer verschätzt was das Gewicht betrifft.